Lilli Schwethelm und Georg Crostewitz gestalteten einen wunderschönen Abend
Es war einmal ein zärtliches Dörfchen, Suleyken genannt, gelegen irgendwo und nirgendwo in Masuren, zu erreichen – wie allerorten bekannt und in diesen Geschichten nachzulesen – mit einer Kleinbahn namens Popp, bequemer jedoch mit der Phantasie. So beginnt der in Ostpreußen geborene Siegfried Lenz seine Sammlung von 20 Geschichten mit dem Titel So zärtlich war Suleyken. Lilli Schwethelm und Georg Crostewitz stellten fünf dieser Geschichten am vergangenen frühen Sonntagabend im Rahmen eines geräuschvollen Lesetheaters im ausverkauften Kulturhaus Alte Synagoge in Münzenberg eindrucksvoll vor. Schwethelm hauchte mit ihrer geschulten Stimme und mit ihrer Mimik und Gestik mit ostpreußischem Einschlag auf gekonnte Art und Weise den Charakteren, die im Süden Ostpreußens, zwischen Torfmooren und sandiger Öde, zwischen verborgenen Seen und Kiefernwäldern (Lenz) wohnten, Leben ein. Crostewitz sorgte mit seiner Gitarre, seiner Mundharmonika, Trommelchen und weiteren geräuschvollen, Klang erzeugenden Accessoirs auf sympathische Art für die passende Begleitung. In den Geschichten Der Leseteufel, So war es mit dem Zirkus, Sozusagen Dienst am Geist, Eine Sache wie das Impfen, Eine Liebesgeschichte kamen Personen wie Hamilkar Schaß, Adolf Abromeit, General Wawrila, Anita Schiebukat, Valentin Zoppek, Jadwiga Plock, Eugen Boll, Joseph Waldemar Gritzan, Katharina Knack und noch viele andere zu Wort, das unscheinbare Gold der menschlichen Gesellschaft, wie Lenz seine Masuren nannte.
Abschließend bedankte sich der Vorsitzende des Freundeskreises Burg und Stadt Münzenberg, Uwe Müller, ganz herzlich bei dem Duo und all den Mitgliedern seines Vereins und bei der Stadt Münzenberg, die die Rahmenbedingungen für diesen wunderschönen Abend geschaffen hatten.
Lilli Schwethelm und Georg Crostewitz während ihres Auftritts (Fotograf: Wolf Becker)
Uwe Müller überreichte den beiden Akteuren ein kleines Weinpräsent (Fotograf: Wolf Becker)
Im vollbesetzten Haus bedankte sich der Freundeskreisvorsitzende ganz herzlich bei dem Duo für den gelungenen Auftritt. (Fotograf: Wolf Becker)